Tag 1
36km / 1h19min / 302hm / ø27,7kmh
Am Morgen des 25.2. machten wir (Mike, Hannes (RV Phönix) und ich) uns auf den Weg Richtung München, um den Flug nach Palma zu erwischen. Der Augsburger Morgen begrüßte uns mit weißer Schneedecke. Entsprechend war dann auch der Straßenverkehr. Aber pünktlich schafften wir es nach MUC (danke an Mikes Frau fürs Fahren).
Im Hotel Taurus angekommen mussten wir erst mal etwas Wartezeit bei der Radausgabe nach Missverständnis bei Buchung auf uns nehmen. Die Räder waren dann aber doch schnell übergeben und wir konnten uns für ein erstes Einrollen ab unserer Herberge Hotel Playa Golf fertig machen.
Der Weg führte uns raus aus El Arenal und irgendwie in Richtung Llucmajor bis der der richtige Weg gefunden wurde. Aber nach 15km führen wir wieder zurück zum Hotel, so dass wir es nur bis zum Ortseingang von Llucmajor schafften.
Immerhin, alles funktionierte. Alles passte. Alles lief.
Tag 2
171km / 5h59min / 1960hm / ø28,6kmh
Wettervorhersage für Tag 3 und 4 eher schlecht deswegen wird beschlossen eine lange Tour zu Erdbeerkuchen zu machen. Es geht nach Ermita de Bethlem zu viert mit Stefan vom Team Laura. An der Ermita begrüßt uns ein Esel und lässt sich geduldig fotografieren.
Der Rückweg in Richtung Cala Millor zeigte schon wie der gesamte Rückweg sein sollte: nur Gegenwind
Der Erdbeerkuchen schmeckt allen aber nach kurzer Pause geht es weiter.
Irgendwo zwischen Felanitx und Porreres verliessen Hannes die Kräfte. Krämpfe plagen ihn. Scheinbar ist der ISO Drink von Fred doch nicht so ISO. An einer Tanke bei Porreres wird der 1. Liter Cola geleert. Kurz darauf folgt das erste Gel. Und wieder Krämpfe. Zurück in Llucmajor der nächste Liter Cola und so langsam geht es für Hannes wieder aufwärts.
Alle freuen sich auf Dusche und Sauna.
Für mich waren es von über 170km ca. 140km vorne. Unser A-Fahrer Stefan hat speziell den Gegenwind beim Rückweg gemieden.
Tag 3
73km / 2h35min / 302hm / ø28,2kmh
Das Wetter war doch besser als vorhergesagt. Erst mal musste für Mike ein iPhone Ladekabel besorgt werden. Gar nicht so einfach. Drei Läden mussten wir ansteuern.
Danach ging es auf den Weg in Richtung Glashütte wobei wir irgendwie nicht den direkten Weg finden konnten. An der Glashütte angekommen wurde mit Blick aufs Wetter entschieden weiter bis Ballermann zu fahren. Gute Entscheidung. Kurz nach unserem Eintreffen fing es mit dem vorhergesagt Regen an. Kaffee gab es nach dem Saunagang dann in einer Bar neben dem Hotel. Dabei konnten wir dann auch die erste Halbzeit FCB gegen Wolfsburg sehen.
Tag 4
22km / 49min / 162hm / ø26,5kmh
90km / 2h55min / 573hm / ø30,9kmh
Die Nattheimer sind am Vortag in Palma angekommen und eigentlich war geplant, mit Ihnen zu fahren. Diese bogen dann in Richtung schwarz bewölkter Küstenstrasse ab, was uns veranlasste Richtung Llucmajor abzubiegen und alleine weiter zu fahren. Leider schafften wir es nicht rechtzeitig in Richtung Westen zu kommen bis uns der Regen schlussendlich doch einholte.
Nach gut 10km traten wir durchnäßt den Rückweg an. Der Plan war, eine Pause einzulegen und eine Stunde später zu entscheiden.
Exakt eine Stunde später saßen wir wieder auf den Rädern und bewegten uns Richtung Küstenstrasse. Zwei Radler vom Team Magnesium machten herrlich Führungsarbeit bei leichtem Rückenwind. Irgendwann ging es dann allein weiter über Porreres und Llucmajor zurück nach El Arenal. Auf dem Rückweg trafen wir noch Peter Clauß und fuhren gemeinsam zurück.
Den anschließenden Kaffee in einer belgischen Radsportkneipe mit live Radsport aus dem Fernsehen sorgte für erste Erholung. Außerdem trafen wir dort die Nattheimer wieder, welche voll in den Regen gekommen und umgekehrt sind und dann nach der Regenpause ebenfalls weiterfuhren.
Tag 5
147km / 4h22min / 1011hm / ø33,6kmh
Wieder mit den Nattheimern. Diesmal ging es über Küstenstrasse und Felanitx in Richtung Petra zur Kaffeepause. Der Schnitt auf den 90 km dorthin lag bei fast 36kmh. Auf dem Weg dorthin wurde der ein oder andere Radler mit aufgesogen.
Ab Petra zurück kam der Gegenwind hinzu, der das Tempo drückte jedoch nicht die zu tretende Leistung.
In Llucmajor angekommen fuhren einige noch weiter in Richtung Küstenstrasse und Glashütte. Wir fuhren mit Markus W. In Richtung Hotel zurück.
Es war trocken aber kalt mit knapp über 10°C ohne Sonne. Sauna und Dusche waren da ein willkommenes Ziel.
Tag 6
86km / 2h55min / 961hm / ø29,5kmh
Der Morgen verhieß bestes Wetter. Klarer Himmel und gute Aussichten, was sich in der Kleidungswahl widerspiegelte. Alle waren präpariert für kurz-kurz, jedoch dominierten bei der Abfahrt um 10 Uhr noch Armlinge und Knielinge.
Mit den Nattheimern ging es Richtung Bunyola um dann nach Orient zu fahren. Leider platzen am ersten stärkeren Anstieg vor Santa Maria einige Fahrer weg, was den Frauenanteil der Runde abrupt um zwei-drittel schrumpfen ließ.
Die Ausfahrt hoch Richtung Orient fuhr jeder gegen sich selbst. Die Abfahrt war dann kein kein Problem mehr. Eine längere Pause war dann noch nötig, da es eine Panne bei einem der Nattheimer gab. An einer Gabelung trennte sich die Gruppe. Einige fuhren weiter in Richtung Kloster Lluc um dann über Pollensa heimwärts zu fahren. Wir traten direkt den Heimweg an, um dass schöne Wetter noch etwas genießen zu können und um die Kräfte für den morgigen Tag zu schonen. Die weiteste Tour zum Kap Formentor sollte in Angriff genommen werden. 200km mit Höhenmeter verlangen bestimmt auch ein paar Körner.
Tag 7
184km / 5h54min / 1790hm / ø31,2kmh
Die Tour zum Cap Formentor stand an. Eine langsamere Gruppe machte sich schon um 9 Uhr auf den Weg. Wir fuhren mit Team Persis um 10 Uhr los mit dem Vorhaben schnell unterwegs zu sein. Angekündigte Länge der Tour 184km.
Es ging auf dem „altbekannten“ Weg analog zur Tour Richtung Orient mit dem Unterschied das wir dann statt Richtung Berge Richtung Alcudia fuhren.
Die Hinfahren war schnell, da Rückenwind uns nach Norden trug.
Nach etwa 45km fuhr ich durch ein nicht angekündigtes Schlagloch. Mein Hinterreifen war hin. Der Wechsel ging flott Dank Hannes und wir begannen uns schon wieder auf dem Weg nach Alcudia. Zwischen Alcudia und Pollensa passierten wir eine Baustelle. Und schon war mein Hinterrad wieder hin. Die Pause zum Wechsel des Schlauches lud ein, Fotos zu machen, da wir direkt am Strand waren.
Von dort aus war es nur noch ein kurzer Weg bis zum Anstieg ans Cap. Dieser glänzte mit neuer Teerdecke und war ein wahrer Genuss. Selbst der kurze Tunnel war frei von Schlaglöcher. Oben angekommen wurden schnelle Fotos gemacht und die Speicher für den Rückweg befüllt.
Wieder unten angekommen wurde der Supermarkt zum Auffüllen der Flaschen und das benachbarte Kaffee zur Pause genützt.
Der Rückweg hatte viel Gegenwind für uns gespart. Aber Markus W hat diesem quasi die Stirn geboten und machte es für uns „Lutschende“ mitunter sehr schwer seinem Hinterrad zu folgen. Hinter Pollensa war dann der Latex Schlauch von Stefan vom Persis Team platt. Der Etc Carl los zum allgemeinen Flüssigkeitsverlust und zur erneuten Energieaufnahme ein. Irgendwo hinter Santa Maria und vor Santa Cabanetta war mein Hinterrad zum dritten (!) Mal platt. Diesmal wurden Schlauch, Felge und Mantel beniebelst kontrolliert ohne den Auslöser finden zu können.
Es ging also weiter. Keine 10km später merkte ich wie der Hinterreifen erneut aber langsam an Luft verlor. Kurz vor Santa Cabanetta entschied ich nicht zu reparieren sonder nur zu pumpen. Es lagen noch gute 20km vor uns und ich hoffte damit durch zu kommen. Was quasi auch gelang. Einmal habe ich nochmal nachgepumpt und bin die letzten 20km nur in Wiegetritt gefahren um den Druck vom Hinterreifen zu nehmen.
Nach nicht ganz 6h und 185km kamen wir mit 1780hm und einem guten 31er Schnitt in den Beinen in El Arenal wieder an.
Mit sehnlichster Erwartung an Pause, Ruhe, Spa und Abendessen.
Tour 8
50km / 2h22min / 400hm / ø21kmh
Nach der langen Tour zum Cap Formentor wurde einstimmig beschlossen nur eine kurze Runde zu drehen. Außerdem war Hannes Geburtstag, also ein Grund mehr Kuchen zu essen.Die Tour ging zum Yachthafen, der hinter Palma lag mit ca. 24km Anfahrtsweg. Dieser ging über leicht wellige Hauptstraßen.
Belohnt wurden die Mühen mit Blick auf Luxus-Yachten und -Autos und herrlich angerichtetem Karottenkuchen.
Tour 9
170km / 6h24min / 2990hm / ø26,5kmh
Am Morgen stand der Entschluß fest, dass wir ohne die Nattheimer in Richtung Andratx fahren, um dann über das „Küstengebirge“ und entlang der Küstenstraße Richtung Soller zu fahren. Dort sollte dann entschieden werden, ob wir noch den Puig in Angriff nehmen wollen, oder über den Col de Seller mit ggf. Schlenker über Orient Richtung Palma zurückfahren.
Der Weg führte uns durch Palma über den Soldatenpass (entlang eine Soldatenkaserne) über einen neu geteerten Weg (MA-1043) Richtung Calvia über Galilea nach Puigpunyent auf die Küstenstraße. In Soller angekommen hatten wir die ersten 80km mit 1600hm geschafft, wobei dieser Weg unglaublich gut zu fahren war, zu mal wir praktisch allein waren. In Soller wollte Hannes dann überredet werden, doch über den Puig zu fahren. Für den Weg bis zur Sptize brauchten wir gerade mal 50min und freuten uns auf die Abfahrt runter Richtung Lluc. Kurzes auftanken am Kiosk vor der Gabelung RIchtung Sa Calobra. Aber es wurde frischer, so dass wir schnell weiter fuhren. Die Abfahrt Richtung Selva zu einem Supermarkt war kalt und zugig, aber auch hier hatten wir quasi unsere Ruhe. Kaum andere Radler, kaum Autos.
Der Supermarkt wurde zum Auffüllen der Flaschen genutzt, schnell ging es weiter. Leider wurde der Gegenwind stärker, ich bot mich also an, erst mal zu führen, wobei ich mir vornahm erst in S’Aranjassa rauszugehen, wenn die Kräft es zu ließen. Immerhin 40km von Selva aus. Zwei Gels und eine (die erste) Pipipause später kamen wir nach 1h16min in S’Aranjassa an, und Mike durfte uns die letzten Kilometer nach Hause führen.
Endlich Sauna und Pool.
Tour 10
84km / 3h20min / 654hm / ø25,1kmh
Wir waren alle etwas fertig von der Tour des Vortages. Trotzdem sollte gefahren werden. Pünktlich um 10 Uhr waren wir auf den Rädern. Koffer waren im Kofferraum abgestellt, die Zimmer ausgecheckt. Und los ging es Richtung Santa Maria. Die Devise war locker zu fahren. Was Hannes mitunter schwer fiel. Speziell als eine Gruppe mit Bauchkompressor gespickten Radlern uns an einem leichten Anstieg überholten, konnte Hannes nicht anders, als sich wenigstens ran zu hängen und uns quasi stehen zu lassen.
In Santa Maria angekommen, gab es den ersten Cafe con Leche. Der Blick auf die Uhr verriet, das bis zur Abgabe der Räder noch maßig Zeit war, also rollten wir weiter mit Ziel Llucmajor. Über ruhige Nebenstraßen schob uns der Rückenwind Richtung Llucmajor. Von da aus ging es dann weiter zu Glashütte, um nochmal Cafe con Leche diesmal auch mit Kuchen zu genießen.
Der von Westen kommende Wind machte eine mögliche Rücktour über die Küstenstraße unnötig anstrengend, also fuhren wir über Schleichwege weiter und so kamen doch einige Kilometer zusammen.
Überpünktlich waren wir zurück. Radabgabe war problemlos. Das Hotel hat uns freundlicherweise ein leeres Zimmer zum Duschen gegeben. Danach gab es noch Pizza und Fussbal im Linos neben dem Hotel. Damit endete dann das Mallorca Trainingslager mit guten Fazit bei uns dreien. Bis auf die Platten an meinem Rad keinerlei Stürze oder Defekte. Ein perfektes Trainingslager.
Sebastian