Mein erstes Lizenz-Crossrennen stand an. Raubling am 18.10.2015. Teil einer Cross-Rennserie. Blut geleckt am Cyclocross-Sport habe ich bei meinem ersten Cross-Rennen 2014 in Rosenheim. Danach haben einige Trainingscrossrennen mit unserer Augsburger-Trainingsgruppe (Guru: Werner R.) stattgefunden, um an Fahrtechnik und Konstitution zu feilen. Außerdem habe ich viele schöne Intervalltrainingsvorschläge aus dem Internet gefunden (bei Interesse melden). Die Sommersaison lief gut; am 13.9. war noch ein Zeitfahren mit gutem Ergebnis. Es sollte also eigentlich nicht so schlecht stehen.
Der Kurs in Raubling befindet sich rund um das Küchenstudio BORA (Sponsor vom Pro-Team) und dem Ralph Denk Bikestore. Auf dem Kurs findet man alles an technischen Herausforderungen, was es im Crosssport so gibt (Sand, Hügel, Treppe, Hürde, Senke,…) nur kaum gerade Strecke um mal Tempo aufzunehmen. Stattdessen ging es über einen geschotterten Parkplatz mit unterschiedlicher „Körnung“ des Schotters. Also kleinste Schottersteinchen und faustgroße Steine machten das Pedalieren und Umkurven der Hindernisse sehr anspruchsvoll. Ebenfalls sehr fordernd war der aufgeworfene Hügel, der auf zweimal erklommen werden musste. Auf dem ersten Weg ging es noch zu Fuß die Treppe rauf, beim zweiten Mal musste hochgefahren werden. Zu dumm nur, dass sich während meiner Proberunde der Cleat am rechten Pedal gelöst hatte und somit einklicken eigentlich nur noch ein Glücksfall war. Ich bin im Grunde 60min mit nur einem eingeklickten Fuss gefahren. Mit dem rechten habe ich versucht so gut es geht zu pedalieren, wobei die glatte Carbonsohle gerne zum Abrutschen auf dem Pedal verleitete. Das Ende vom Lied war, dass ich nach ca. 3 Runden von der Spitze das erste mal überholt wurde. Am Ende war ich 3 Runden zurück aber immerhin nicht letzter. Mit einem anderen Fahrer habe ich mich einige Runden um den Vorletzten Platz gebattlet, konnte dann meinen Vorsprung aber deutlich ausbauen, da er doch mehr Probleme mit der Fahrtechnik hatte. Das Wetter hielt und die Bedingungen waren ansonsten gut und trocken. Das Rennen ist echt empfehlenswert sowohl für Fahrer als auch Zuschauer. Dem Fahrer wird eine anspruchsvolle Strecke geboten und der Zuschauer hat auf dem räumlich kleinen Kurs viele Möglichkeiten zu zuschauen. Ansonsten bietet sich ein Gang in das Küchenstudio (mit Café) oder in das Radgeschäft an, um die Zeit rumzubekommen und sich aufzuwärmen.
Im Anschluß an das Rennen in Raubling war meine zweiwöchige Asia-Dienstreise (Korea + China) und damit Rad-Zwangspause. Das erste Rennen des AAN Racing Cups in Nürnberg sollte ich somit verpassen. Ebenso das Doppel-Rennwochenende in Magstadt und Vaihingen sollte ohne mich stattfinden. Die Form passte nach der Reise gar nicht mehr. Das zweite Rennen des AAN Racing Cups fiel mit dem 60. meiner Mutter zusammen. Also auch nix. Das nächste Rennen war also Dachau, bayrische Crossmeisterschaft, am 29.11.. Die Bedingungen war hart. Es war kalt und sehr feucht. Es hatte den ganzen Tag genieselt und Elite startete als Letzte. So sah dann auch die Strecke aus. Viel Modder und feuchte Wiese. Dazu noch ordentlich Wind an dem zu erklimmenden Hügel. Zum Glück war es während des Rennens einigermaßen Trocken. In der Trainingsrunde hatte ich mich schon komplett eingesaut, wobei das nicht ganz so schlimm war. Schlimmer war, dass ich an einem Modderstück mit dem Rad weggerutscht und die Innenseite des rechten Fuß-Knöchels sehr unglücklich das Pedal touchierte. Dies wiederrum hat eine riesige Schürfwunde am Knöchel hinterlassen, der in kürzester Zeit anschwoll und Laufen nur Qual werden ließ. Im Laufe des Rennens habe ich dann mit dem gleichen Knöchel nochmal Pedalkontakt zum Glück mit der Außenseite gehabt. Komplett schmerzfrei ist dieser auch nach nun über zwei Wochen noch nicht. Das Rennen selber ist eine reine Bolz-Strecke. Technisch nicht wirklich anspruchsvoll, dafür kaum Erholung durch mögliche Tretpausen, sondern permanenter Druck auf dem Pedal über 60min. Am Ende hat es irgendwie für den vorletzten Platz gereicht und ich war wirklich reif für die Badewanne. Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so dreckig war…
Mit dem „Trainingsreiz“ aus dem Rennen in Dachau ging ich in die Vorbereitung für das letzte Rennen des AAN Racing Cups in Nürnberg. Dieses war am 12.12. auf / an / in der Radrennbahn in Nürnberg. Ebenfalls technisch eine sehr anspruchsvolle Strecke die sich Imposant in und um die Radrennbahn herum schlängelte. Das Wetter war zwar in Augsburg top, aber kurz vor Nürnberg hin es an zu nieseln. Die Strecke war durch die Rennen vorher schon gut eingefahren worden. Entsprechend viel Modder war vorhanden. Zudem war eine Abfahrt vom Scheitelpunkt der Steilkurve geradewegs runter in Gebüsch an der Außenseite der Bahn von der Kategorie „null Fehler“. Zwar lauerte hier nicht wie bei Gebirgsabfahrten der Tod aber der doch recht unsanft Aufschlag in einem Maschendrahtzaun. Was die Abfahrt zusätzlich erschwerte war der tiefe Sand, der dann noch mit Kuhlen gespickt war, die das Vorderrad schön eintauchen ließen. Hier bin ich im Grunde immer aus vollem Tempo aber mit voll gezogener Hinterradbremse runtergedonnert. Gleich nach Start des Rennens gab es eine vierer Gruppe, mich eingeschlossen, die sich um die letzten Plätze duellierte. Lange Zeit waren wir recht nah beisammen. Bei mir reichten aber die Körner nicht, so dass es nur der letzte Platz wurde mit zwei Runden Rückstand auf die Führenden. Trotzdem: tolles Rennen, toller Kurs. Super für Zuschauer geeignet. Und für den Crosser ist es eine gewaltige Herausforderung da mitzufahren.
Lizenzantrag für 2016 ist schon unterschrieben. Nächstes Jahr geht es in die zweite Runde. Wobei ich mir keine Illusionen mache. Aber Spaß macht es trotzdem. Wer Lust hat, mal an Cross-Trainingsrennen teilzunehmen, kann sich gerne an mich wenden. MTBler dürfen auch dabei sein, um mal in die Faszination des Querfeldeinsports hineinschnuppern zu können. Im Materialbestand befinden sich Hürden, Flatterband und Pfosten, um an Mandichosee, TSG-Berg und Hochwassserdamm in Stadtbergen eine Streck abstecken zu können.